Wissenswertes

Olivenöl auf dem Weltmarkt

Die meisten Lebensmittel kann man heute kaum noch in Ihrem originären Zustand kaufen. Züchtung, Anbau, Ernte und Verarbeitung sind zwischenzeitlich überwiegend industrialisiert. Neben erhöhtem Ernteertrag dient die Industrialisierung jedoch vor allem dem Profit und dem Wachstum der Produzenten. Die aktuelle Produktionsweise hat unsere Lebensmittel teilweise bis zur Unkenntlichkeit verändert. Konsistenz, Geruch und Geschmack erinnern oft nur entfernt an das Original. Die weiter zunehmende Nutzung künstlicher Dünger und Pestizide lassen die industriellen Prozesse zusätzlich fragwürdig erscheinen.

Das Gesagte gilt auch für Olivenöl. Es werden Oliven und Öle tausende Kilometer und über Kontinente hinweg transportiert, gepresst, verschnitten, wiederaufbereitet, erneut transportiert, wieder verschnitten…..in der Flasche wird es dann wundersamerweise wieder zu „Olio d ́oliva extra vergine“.

Von Apulien über die Basilicata bis nach Kalabrien erstreckt sich das größte zusammenhängende Olivenanbaugebiet in Italien. Die Toskana, für viele Liebhaber neben Ligurien das Synonym für gutes Olivenöl, umfasst nur einen Bruchteil dieser Fläche. Trotzdem wird italienisches Olivenöl in den deutschen Supermärkten überwiegend als toskanisch beworben und verkauft.

Einer der Gründe hierfür: der Markt für Oliven wird von wenigen kapitalstarken Großunternehmen dominiert, die zahllosen Kleinbauern und Kooperativen die Preise diktieren. Ziel dieser Unternehmen ist in erster Linie, möglichst viel Öl möglichst kontinuierlich zu verkaufen. Dazu muss das Öl haltbar gemacht werden, egal wie! Die meisten der gesunden Inhaltsstoffe bleiben bei den Konservierungs- und Aufbereitungstricks auf der Strecke.

Das Produkt, das Sie hier kaufen können, stellt das genaue Gegenteil dar. Kurz nach der Ernte typischerweise im Oktober/November eines Jahres gepresst wird das Öl mit allen gesunden Inhaltsstoffen abgefüllt und …. es schmeckt sensationell. Das Öl enthält keinerlei Konservierungsstoffe und ist ca. 12-18 Monate haltbar.

Olivenöl als Lebensmittel

Kochen mit Olivenöl

In den Regionen rund um das Mittelmeer ist das Olivenöl ein hochgeschätztes Grundnahrungsmittel und daher eine der wichtigsten Zutaten in der Küche. Es bereichert nicht nur Salate und Marinaden, sondern wird ganz selbstverständlich zum Braten, Schmoren, Dünsten und Backen verwendet, weil es dem Geschmack und der Gesundheit förderlich ist. Lediglich bei höheren Temperaturen, wie beispielsweise beim Frittieren, sollte man von der Verwendung von ungefiltertem Olivenöl absehen.

Inhaltsstoffe

Essen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Dennoch beschäftigen sich die Menschen kaum damit, was sie essen und wie sich das auf Ihren Körper auswirkt. Sogenannte freie Radikale sind hochreaktionsbereite Sauerstoffverbindungen im menschlichen Körper, die in verstärktem Maß durch Stress, UV-Strahlung und Schadstoffe aus der Umwelt auftreten. Ihr Vorkommen im Übermaß (oxidativer Stress) spielt eine Rolle bei auftretenden Zellschäden, soll mitverantwortlich sein für das Altern und wird auch in Zusammenhang gebracht mit der Entstehung einer Reihe von Krankheiten.

Wenn Olivenöl mit entsprechender Sorgfalt erzeugt und vor allem kalt gepresst wird, enthält es Antioxidantien. Das sind Moleküle, die sich an genau diese freien Radikale anheften, deren Reaktionsbereitschaft herabsetzen und so dazu beitragen, den oxidativen Stress im Körper zu mindern. Welche Stoffe sind das konkret?

Oleuropein

Oleuropein beeinflusst den Cholesterinhaushalt des menschlichen Körpers positiv. Hier sei darauf hingewiesen, dass Cholesterin eine lebenswichtige Funktion hat, was in der jahrzehntealten Diskussion oft vernachlässigt wurde. So ist es ein Hauptbestandteil der Zellwand, ist die Ausgangssubstanz für die Bildung von Hormonen wie Östrogen, Testosteron, Cortison, für das Vitamin D sowie für die Bildung von Gallensäuren zur Fettverdauung. Es existiert in verschiedenen Versionen, vor allem als LDL (Low Density Lipoprotein) und als HDL (High Density Lipoprotein).

Wenn durch Überschüsse und Fremdzufuhr das LDL ins Blut gelangt, kann es zum Risikofaktor werden. Es lagert sich an Gefäßwänden ab und kann zur Arterienverkalkung führen.

Oleuropein trägt zur Senkung der Menge der LDL-Fraktion und zur Erhaltung der Menge der HDL-Fraktion bei und soll so das Verhältnis dieser beiden Cholesterin-Varianten verbessern.

Vitamin E

Wie andere naturbelassene Lebensmittel enthält Olivenöl Vitamin E, ein Antioxidans, das als sogenannter Radikalenfänger gilt. Freie Radikale sind sauerstoffhaltige Moleküle, die gefährlich instabil sind, weil ihnen in ihrer chemischen Struktur ein Elektron fehlt. Somit quasi unvollständig suchen sie nach einem passenden Elektron. Das Vitamin E heftet sich an die Radikale und macht die Verbindung stabil. Es trägt somit dazu bei, den Oxidationsprozess zu stoppen und die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

Polyphenole

Dieses Antioxidans trägt dazu bei, die Blutgefäße elastisch zu halten. Die Elastizität lässt mit zunehmenden Alter auf natürliche Weise nach. Es können sich vermehrt Ablagerungen an den Gefäßwänden bilden, die die Gefäße verengen und im schlimmsten Fall dann verschließen. Polyphenolhaltige Lebensmittel wie Olivenöl gelten daher als vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.